Rückblick auf den 14. PLATH Intelligence Day
Weichenstellung für die Zukunft der Aufklärung

Der 14. PLATH Intelligence Day, der am 6. Mai 2025 in Rom stattfand, bestätigte erneut seine Rolle als bedeutendes Auftaktevent zur AOC Europe und als zentrales Treffen für Fachleute in den Bereichen elektronische Kriegsführung, Signalaufklärung und Sicherheitstechnologie. Mit einer Rekordteilnahme von über 750 Teilnehmern aus 45 Ländern weltweit – aus Regierung, Verteidigung, Wissenschaft und Industrie – erreichte die Veranstaltung einen neuen Höhepunkt in ihrer Geschichte und unterstrich damit ihre zunehmende Relevanz in einer zunehmend komplexen und sich wandelnden Sicherheitslandschaft.
Die diesjährige Ausgabe stand unter dem Motto zweier zentraler Schwerpunktthemen: “Multi-Domain Autonomous Intelligence” und „Real-Time Intelligence, Data Fusion and Adaptation“. Diese Themen sind nicht nur hochaktuell, sondern auch von entscheidender Bedeutung, da moderne Konfliktzonen den Bedarf an schneller, KI-gestützter Lageerkennung und integrierten Systemen, die domänenübergreifend agieren können, immer wieder aufzeigen.

Nach der Eröffnung des Intelligence Day durch Nico Scharfe, Managing Partner der PLATH Corporation, folgte die Keynote „Sicherung der europäischen Verteidigung: Die Bedeutung von Innovationen für zukünftige Multi-Domain Intelligence Operationen“ bei der Admiral Berna äußerst interessante Einblicke bot.
Die erste Session zum Thema „Multi-Domain Autonomous Intelligence“ beleuchtete anhand zahlreicher Praxisbeispiele den Übergang von unbemannten zu autonomen Systemen – was mehr als nur ein technologisches Upgrade darstellt, sondern ein echter Paradigmenwechsel ist. Die Vorträge zeigten, wie Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen Systeme befähigen, Umgebungen zu analysieren und entscheidungsrelevante Maßnahmen auch autonom umzusetzen. Durch die Integration verschiedener unbemannter Plattformen – zu Land, in der Luft und auf See – trägt PLATH zu einer neuen Realität in der operativen Umsetzung bei, in der Entscheidungszyklen drastisch verkürzt und Mensch-Maschine-Teams effizienter und anpassungsfähiger werden.

Nachdem Dr. Andreas Schwolen-Backes von PLATH einen Überblick über das Thema „Changing Demands on (f)using Intelligence and Electronic Support in Multi Domain Operations“ gegeben hatte, gab Jonas Pedersen, CEO der Tuco Group ApS, detaillierte Einblicke wie USV-Technologie zur Überwachung kritischer Infrastrukturen eingesetzt werden kann. Generalmajor (ITAF) Enrico Pederzolli sprach über die Anforderungen und die Zukunft von SIGINT aus Sicht des Italian Defense J.I.C.
Ein weiterer Vortrag gewährte tiefgreifende Einblicke in „Real-time Agile Multi-Sensor & EW in EMO“, bevor die erste Session mit einem hochinteressanten Überblick zu aktuellen NATO-Entwicklungen und zur Stärkung der europäischen Streitkräfte abgeschlossen wurde.
Besonderes Augenmerk galt der Skalierbarkeit und Interoperabilität: Schwolen-Backes von PLATH betonte, dass es nicht um isolierte High-Tech-Lösungen geht, sondern um die Integration bestehender Systeme und deren Vernetzung zu einem kohärenten operativen Rahmen. In der Praxis bedeutet das widerstandsfähigere Missionen mit reduziertem Risiko und schnellere, intelligentere Reaktionen im Gefecht. Eine Podiumsdiskussion mit allen Referenten bot Raum für offene Fragen, gefolgt von Mittagessen und Networking.


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Hier bekommen Sie einen Rückblick auf den PLATH Intelligence Day 2025 in Rom zu den Hauptthemen Multi-Domain Autonomous Intelligence und Real-Time Intelligence

Die zweite Session befasste sich mit „Real-Time Intelligence, Data Fusion and Adaptation“ und verdeutlichte nochmals die Notwendigkeit, große Datenströme schnell und präzise zu verarbeiten. Da Sensoren und Effektoren in allen Domänen zunehmen, liegt die Herausforderung nicht in der Datenerfassung, sondern in deren Synthese und Interpretation.
Erik Herlyn, CFO der Xer Technologies AG, eröffnete diesen Teil mit dem Vortrag „Von Signal zu Aufklärung: Gewinnung verwertbarer Daten mittels vielseitiger UAVs“. Direkt im Anschluss beleuchteten drei Referenten von IBM, MBDA und PLATH gemeinsam das Thema „Multidomain Intelligence Operations“. Nach spannenden Beiträgen von Cesare Del Vecchio (IPS S.P.A.) und Antoine Vignol (INNOSYSTEC) zu KI-gestützter Aufklärung in SOCMINT und SIGINT sowie zu Datenfusion, Analyse und Wissensmanagement für Echtzeit-Aufklärung, rundete Dr. Frank Langmann von Hensoldt die Session mit wertvollen Details zur „Multi-Plattform-Datenfusion – der Schlüsselkompetenz für Multi-Domain Operations“ ab.
Auch dieser Teil des PLATH Intelligence Day endete mit einer Podiumsdiskussion, bevor Gregor Zowierucha, CEO von PLATH, die Veranstaltung mit einem Schlusswort beendete und zum Networking auf der Ausstellungsfläche der inzwischen eröffneten AOC Europe einlud.

Was die Veranstaltung besonders auszeichnete, war nicht nur die technische Tiefe der Präsentationen, sondern auch der kollaborative Geist. Das Programm ließ ausreichend Raum für Networking, wodurch die Teilnehmer in den Dialog treten, operative Erfahrungen austauschen und neue Partnerschaften anbahnen konnten. Der Intelligence Day schafft so weiterhin eine ausgewogene Mischung aus formellem Wissensaustausch und informeller beruflicher Interaktion.
Fazit: Der 14. PLATH Intelligence Day griff erfolgreich die drängenden Themen moderner Aufklärungs- und Verteidigungstechnologie auf. Er präsentierte nicht nur Innovation – er vermittelte eine Vision. Von intelligenten unbemannten Missionen bis hin zur verbesserten Echtzeit-Datennutzung gestaltet PLATH aktiv das nächste Kapitel in der elektronischen Aufklärung. Die Veranstaltung setzte den Ton für die AOC Europe – und könnte möglicherweise sogar beeinflussen, wie Regierungen und die Industrie zukünftig autonome Systeme und datengetriebene Operationen angehen.
Im Bild: Gregor Zowierucha, CEO PLATH GMBH & Co. KG
Alle Fotos: PLATH

