PLATH Direction Finder 50er – Präzise Funkmessgeräte für Navigation und Kommunikation – 70 Jahre Innovation

PLATHs frühe Jahre: Innovationen in der Funknavigation und die Entwicklung von Funkpeilgeräten (RDF)

Start mit Funkpeilgeräten (RDF)

Das Wirtschaftswunder war in vollem Gange, und die Nachfrage nach Funknavigationsgeräten war groß. Die frühen 1950er Jahre waren eine vielversprechende Zeit für die C. Plath KG. Sie begann 1949 mit der Produktion von Funkpeilgeräten (RDF). Bereits 1954 war dieser Geschäftszweig stark genug, um als C. Plath GmbH selbstständig zu werden. Dr. Maximilian Wächtler hatte seit 1929 auf diesem Gebiet geforscht und 1935 sein erstes Patent (PS 687 375) erhalten. Danach wurde er von den Alliierten festgehalten, um Informationen über die RDF-Technologie in Deutschland zu sammeln. Nach seiner Entlassung im Jahr 1948 begann er, Artikel über RDF in akademischen und Fachpublikationen zu veröffentlichen. Mit dieser weitreichenden Erfahrung auf diesem Gebiet war sein Wissen äußerst umfassend.

PLATHs Mann für die Funknavigation

PLATH Friday Facts Header – Neuigkeiten und Einblicke zum 70-jährigen Jubiläum von PLATH

Ab 1950 war Dr. M. Wächter PLATHs Mann für die Funknavigation, und mit ihm wurde eine Abteilung im Kompassgebäude am Stubbenhuk 25 gegründet. Akademiker mit Doktortitel waren ein Novum in der Belegschaft des Unternehmens. Die Mechaniker nannten Wächtler den „RDF-Papst mit seinen Kardinälen“, während Geschäftsführer Johannes Boysen besonderes Geschick bei der erfolgreichen Integration des neuen Geschäftsfeldes in das Unternehmen bewies. Wie Wächtler hatte auch er die Bedeutung von Elektronik und Kommunikationsaufklärung für die Zukunft der Navigation bei PLATH erkannt. 

Es ist eine Strategie, die PLATH seit 50 Jahren verfolgt. Dr. Wächtler hatte 1950 die Leitung der PLATH-Elektronikabteilung übernommen, die von einem stillgelegten Aufzug auf dem Firmengelände aus arbeitete. Unter seiner Leitung wurden zwei sehr erfolgreiche Produkte entwickelt, die den Anforderungen der damaligen Zeit entsprachen: ein Goniometer-Zusatzgerät und ein RDF-Empfänger (Radio Direction Finding) mit Sichtanzeige.

Innovative Produkte brachten frühen Erfolg

Die Bedeutung von Drehrahmen und Goniometern nahm schlagartig zu, als die Seefahrernationen RDF zur gesetzlich vorgeschriebenen Ausrüstung an Bord von Schiffen machten, damit diese ihre eigene Position bestimmen konnten. Da die meisten Schiffe bereits mit einem Funkempfänger ausgestattet waren, wurde der Goniometer-Peilaufsatz entwickelt, der an die vorhandene Ausrüstung angeschraubt werden konnte. Die Kunden wollten jedoch mehr, und so wurde als nächster Schritt ein eigenständiger Goniometerempfänger, der GPE 52, entwickelt, der bis 1970 verkauft wurde.

Auf der Grundlage dieses kommerziellen Erfolges wurden Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen unternommen, um das Goniometer von einer „akustischen Mindest-Peilung“ zu einer „visuellen Höchst-Peilung“ zu bringen. Auf der Grundlage der 1926 veröffentlichten Vorschläge des britischen Wissenschaftlers R.A. Watson-Watt wurden die Grundlagen für die neue Generation visueller Peilgeräte geschaffen. Die damit einhergehende neue Technik ermöglichte es, kurze Übertragungen mit höherer Empfindlichkeit zu erfassen und zu orten. Im Gegensatz zum Minimal-Peilgerät war es nun möglich, gleichzeitig zu orten und abzutasten. Darüber hinaus zeigten die ersten Überprüfungen eine Lösung für Probleme beim Empfang von Aussendungen: Die peiltechnische Trennung von zwei oder drei Sendern, die sich in benachbarten Frequenzbereichen gegenseitig stören, konnte gelöst werden. Maximilian Wächtler entwickelte ein Patent zur Bestimmung der Seite, von der die Sendung kam, auf einer visuellen RDF-Anzeige. 

PLATH Direction Finder 50er – Präzise Funkmessgeräte für Navigation und Kommunikation – 70 Jahre Innovation

PLATH präsentiert Innovationen und Fischer nutzten sie anders als gedacht

Das 1950 auf den Markt gebrachte GPV 50 (Goniometer Peilvorsatz) konnte an die auf Fischereifahrzeugen weit verbreiteten Hagenuk-Funkgeräte angeschraubt werden und ermöglichte es den Besitzern, ihre Navigationsfähigkeiten mit geringem Mehraufwand zu verbessern. Vor allem Fischer nutzten das GPV 50, um Funksprüche anderer Boote abzufangen und herauszufinden, wo sie fischen würden. Mehr als 450 Geräte wurden verkauft.

Während der Entwicklung des GPV 50 testete Dr. Wächtler ein visuelles RDF-Gerät an Bord von Schiffen, das sich als Weltneuheit erweisen sollte. Der Prototyp - hergestellt mit einer vertikalen Kathodenstrahlröhre - ist heute im Deutschen Museum in München ausgestellt. Das Serienmodell war ein voller Erfolg und wurde nicht nur von der Handelsmarine, sondern auch von den Streitkräften genutzt. Die 1951 aufgestellte deutsche Grenztruppe wurde mit dem PLATH-Sichtgerät ausgestattet. Auch die gesamte deutsche Marine, die ab 1956 an der Küste patrouillierte, wurde mit PLATH-Modellen ausgestattet.

Deutschland baut wieder auf

Der Schlüssel zum Erfolg von PLATH war, das richtige Produkt zur richtigen Zeit zu haben. Vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1949 hatten die alliierten Restriktionen die deutsche Wirtschaft auf kleiner Flamme brennen lassen. Der Schiffbau, der Kernmarkt von PLATH, war besonders strengen Vorschriften unterworfen. Die Geschwindigkeit des Wandels nach 1949 hatte viele überrascht. Die sich verschärfenden Spannungen zwischen Ost und West veranlassten die atlantischen Alliierten, mit dem Wiederaufbau der von ihnen kontrollierten Gebiete Deutschlands weitaus schneller zu beginnen als ursprünglich geplant. Sie schufen einen neuen Staat, die Bundesrepublik Deutschland, und gaben ihr eine neue Währung, die Deutsche Mark. 

Auch die Beschränkungen für die Werften wurden 1949 aufgehoben, und PLATH konnte die GPV 50 gerade noch rechtzeitig für den folgenden Aufschwung der Handelsschifffahrt bereitstellen. Als dann in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre die Wiederbewaffnung Westdeutschlands als Mitglied der NATO begann, war die C. Plath GmbH zur Stelle, um die neu gegründete Armee und Marine mit RDF-Systemen zu beliefern. In diesem Sinne war PLATH ähnlich wie andere deutsche Hersteller der Wirtschaftswunderjahre, wie Volkswagen oder Siemens. Sie profitierte von der überraschenden Verbesserung der allgemeinen Wirtschaftslage durch ihre innovativen Produkte, die oft mit kleinem Budget unter schwierigen Bedingungen entwickelt wurden. Die Fähigkeit von Dr. Maximilian Wächtler, diese Entwicklung voranzutreiben, war entscheidend für den Erfolg von PLATH.

Von damals bis heute hat PLATH in den vergangenen Jahrzehnten noch viele Patente angemeldet und steht für eine lange Tradition kontinuierlichen Fortschritts in der Funkaufklärung. 2025 ist PLATH einer der führenden Anbieter von integrierten Systemen zur Aufklärung und zur datenbasierten Krisenfrüherkennung. 

Als unabhängiger Systemintegrator für EW mit innovativem Portfolio, das den gesamten Aufklärungszyklus abdeckt, bietet PLATH seinen Kunden Technologie für die Informationsüberlegenheit - zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Cyberspace. Echtzeit-Informationen als einer der entscheidenden Faktoren für den Erfolg einer Mission helfen bei der Erstellung eines validen Lagebildes. Ziel ist immer, so die Oberhand im elektromagnetischen Spektrum (EMS) zu erlangen, damit Menschen, Plattformen und Sensoren geschützt werden. 

Seine mehr als 70 Jahre Branchenerfahrung setzt PLATH auch ein, um weiterhin Kunden bei der Erfüllung ihres Sicherheitsauftrags zu unterstützen.

PLATH – to protect and prevent
Seit 70 Jahren.